Die Gedichte der jüdischen Dichterin Mascha Kaléko begleiten mich jetzt schon viele Jahrzehnte.
Sie gehört zu den bekanntesten deutschen Dichterinnen, berühmt geworden Ende der zwanziger Jahre mit ihren Alltagsgedichten aus der Großstadt Berlin.
Ihr literarisches Werk spiegelt sehr deutlich ihr persönliches Erleben von Heimatlosigkeit und Vertreibung wider, ist aber auch immer gekennzeichnet durch ein humorvolles, ironisches Augenzwinkern in der Tradition Heinrich Heines.
Die 60 Minuten dauernde Lesung präsentiert ihre Biografie, ihren Weg von Galizien nach Berlin, nach New York und Jerusalem - und immer wieder zurück nach Europa, illustriert mit Hilfe vieler Gedichte.
Ich mag ihren spöttischen Unterton, ihre genaue Beobachtung von Alltagssituationen, die sie mit einem Augenzwinkern treffend schildert. Aber auch ihre Melancholie und die berührenden Worte für Trauer und Leid.
Als Sängerin hat mich sehr gereizt, Gedichtvertonungen von ihr zu singen, diesen Wunsch hab ich mir mit einem weiteren Programm erfüllt, das ich „Vom Lieben und Lassen“ genannt habe.
Im Wechsel von biographischer Erzählung, Lesung, szenischer Darstellung und Chansons, begleitet am Piano, entfaltet sich ein künstlerisches Leben auf dem Hintergrund der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt stehen unsere zentralen Lebensaufgaben: zu lieben – und wieder loszulassen.
Die von mir präsentierten Chansons sind Anfang der 60er Jahre entstanden und damals von Hanne Wieder gesungen worden.
Ich werde unterstützt von meiner Theaterkollegin Renate Brinkmann und dem Pianisten Ingo Riether.
Dauer: 2 x 45 min.